Übersicht zur Pflege von Gemälden auf Leinwand: geeigneter Aufhängeort, Beleuchtung, Luftfeuchtigkeit, wellige Leinwände, Reinigung.
Einleitung
Zur Pflege von Gemälden auf Leinwand sind einige Empfehlungen zu beachten. Ihr Gemälde wurde auf reißfestem Kunstseidenmaltuch in Leinenbindung oder einem gleichwertigen Baumwollmaltuch oder echter Flachsleinwand mit hochlichtechten Farben gemalt und ggf. ganz oder partiell mit einem reversiblen Schutzfilm auf der Basis von rezenten Naturharzen, Bienenwachs oder modernen Kunstharzen beschichtet. Es besitzt dadurch schon alle maltechnologischen Voraussetzungen, als langfristige Wertanlage viele Jahre dauerhaft und stabil seine ursprüngliche Wirkung zu behalten. Dennoch sind die nachfolgenden Punkte zur Aufhängung, Beleuchtung, Reinigung und Pflege bei welligen Leinwänden wichtig zu beachten, um den Werterhalt Ihres Gemäldes zu sichern.
Hängeort
Das Gemälde sollte in einem normal trockenen (Luftfeuchte um 60 %) und durchschnittlich geheizten Raum aufgehängt werden. Es sollte nicht der direkten Sonnenstrahlung ausgesetzt sein. Normales Fensterglas hält schon mehr als 90% des schädlichen UV-Lichtes ab, aber die Gemäldeoberfläche kann sich enorm im Sonnenlicht aufheizen, was zu Wärmespannungen in der Malschicht führt. Auch eine Aufhängung über Heizkörpern (oder Öfen) oder in deren Nähe ist ungeeignet. Ein dünner Fenstervorhang hilft, das Sonnenlicht angenehm zu streuen und das Gemälde wirksam zu schützen.
Beleuchtung
Eine künstliche Beleuchtung sollte Tageslichtqualität mit UV-Schutzeinrichtung haben (Neon- bzw. Xenonlampen mit Glasabschirmung), sofern Sie nicht die warmen Farbtöne des Gemäldes durch eine warmtönige Beleuchtung (z. B. Halogenlampen – einfache Wolfram-Glühbirnen sind ungeeignet!) hervorzuheben wünschen. Moderne Leuchtdiodenlampen haben teilweise ebenfalls angenäherte Tageslichtqualität und geben weniger schädliche UV-Strahlung ab. Die Beleuchtung sollte die Gemäldeoberfläche in keinem Falle aufheizen können. Das ist durch die Verwendung moderner Diodenlampen oder ausreichendem Abstand zwischen Strahler und Bild zu gewährleisten.
Pflege bei welligen Leinwänden
Durch wechselnde Luftfeuchtigkeit im Raum oder trockene Heizungsluft im Winter kann die Leinwand leicht schlaff werden. Dies ist normal und geht meist von alleine wieder weg. Nur bei dauerhaftem welligbleiben der Leinwand kann durch leichtes Nachschlagen der Keile des Keilrahmens die Leinwand nachgespannt werden. Bei gerahmten Gemälden sollte dies nur von Einrahmungsfachleuten durchgeführt werden: es besteht die Gefahr, daß die Auskeilung des Keilrahmens den Rierrahmen sprengt. Durch leichtes nebelartiges übersprühen der Rückseite der Leinwand mittels Wasser aus einer Blumenspritze kann die Leinwand ebenfalls einmalig und langanhaltend nachgespannt werden. Auch dies sollten Sie bei gerahmten Gemälden besser den Fachleuten überlassen.
Bei Gemälden über 1 qm Fläche - gerade wenn sie nicht gerahmt sind - empfiehlt sich eine Vierpunktaufhängung - die einzige Gewähr dafür, dass sich der Keilrahmen auf Dauer nicht verzieht. Weitere spezielle Hinweise erhalten Sie auf Anfrage.
Reinigung
Gereinigt wird ein Ölgemälde ausschließlich durch leichtes Abstauben mit trockenem Tuch.
Exkremente von Insekten oder Spinnen können vorsichtig mit einem gering feuchten Tuch
oder Wattestäbchen herausgetupft werden. Dabei darf auch eine leichte Seifenlauge verwendet werden. Die Leinwand darf aber nicht punktförmig belastet werden; muß man stärker reiben, ist das Bild von der Wand abzunehmen, damit von der Rückseite ein Gegedruck ausgeübt werden kann, der ein Durchbeulen der Leinwand beim Reinigen verhindert. Schwerwiegende Verschmutzungen sollten Sie besser den Fachleuten überlassen; Restaurateure und Einrahmungswerkstätten können Ihnen behilflich sein. Oder bringen Sie Ihr Bild in die Galerie Alte Schule, wir können Sie beraten und bei kleineren Schäden und Verschmutzungen behilflich sein.