Sommer – Flora
Ein weiteres Bild aus einer ganzen Reihe mit Genre-Portraits aus einer Serie mit dem Titel „Menschenbilder“. Beim vorliegenden Portrait blickt uns wie in „Blick“ oder „Saphir“ eine junge Frau, fast noch ein Mädchen, direkt an. Diese Blicke verfolgen die Betrachter, wie in der Präsenzausstellung der Galerie Alte Schule zu sehen sein wird. Gegenüber den beiden vorgenannten Arbeiten von Martin Eller ist Flora aber keinem Reklamefoto nachempfunden; spielerisch-ironisch weist der Titel auf eine Antike Göttin, die für Blumen und für Jugend gleichermaßen stand. Die moderne Szene wirkt durch die Blumen im Haar des Mädchens regelrecht „verfremdet“: in der sommerlich-leichten Szenerie sind nicht Konsumaccessoirs, sondern jugendliche Frische, Unbekümmertheit, Natürlichkeit und Sorglosigkeit das Thema. Dieses Bild ist quasi der Gegenentwurf zu den beiden kritischeren Werke „Blick“ und „Saphir“.
Bei diesem Werk sind magere Öltempera-Lasuren angewandt worden, um das Leuchten der Farben im Freien zu betonen. Wieder sind es die Augen des Modells, die uns anziehen und festhalten. Die Farbe ist ausgewogen und harmonisch aufeinander abgestimmt, vor allem beim Ausgleich der kühlen und wärmeren Farbtöne.
SOMMER – FLORA von Martin Eller, WVZ 1897, Öl und Tempera auf Leinwand 90 x 120 cm